Schulzeit und mehr
Nach meiner Grundschulzeit in Gersdorf bin ich zum Gymnasium nach Oelsnitz im Erzgebirge gewechselt und später – wegen der Schließung des Gymnasiums im Jahr 2005 – nach Stollberg. In der 11. Klasse ist mir bewusst geworden, dass ein Abitur für mich nicht der beste Weg ist und ich bin deswegen 2006 zur Fachoberschule für Wirtschaft, Verwaltung und Recht wieder nach Oelsnitz gewechselt. Die Praxisanteile und die Lerninhalte der Fachoberschule empfand ich sofort als wesentlich näher an der Lebenswirklichkeit als beim Gymnasium. Für mich war es daher genau die richtige Entscheidung.
Zudem war es mir bereits damals wichtig, mein eigenes Geld zu verdienen, um unabhängig zu sein und Dinge selbst in die Hand nehmen zu können. In den Sommerferien habe ich deshalb bei einem Tischler und bei einem Dachdecker in und um Chemnitz und bei der Brauerei in Gersdorf gearbeitet. Später habe ich parallel zur Fachoberschule ein Jahr als Kassierer bei Netto gearbeitet. An die Arbeit im Team und den Kontakt zu den Kunden – mit Insiderwitzen oder auch mal kurzen Problemgesprächen – denke ich immer gerne zurück. Mein Stundenlohn lag damals bei nur 4,50 Euro. Klingt heute wenig, aber damit konnte ich seinerzeit Benzin für mein Motorrad und später für mein erstes Auto kaufen. Für mich als junger Mensch im ländlichen Raum bedeutete das Freiheit und Selbstständigkeit.